Mehr Mehrweg im Gastgewerbe

Gastronomen kommt eine große Verantwortung zu, wenn es um die Durchsetzung von Mehrwegverpackungen im Hospitality Markt geht. Das Angebot muss gut sichtbar platziert werden, Mitarbeiter müssen geschult werden und auch preisliche Anreize können für eine größere Akzeptanz unter Gästen sorgen. 

Welche Pool-Mehrwegsysteme gibt es?

Aktuell lassen sich zwei Mehrwegverpackungssysteme unterscheiden. Beim Pay-per-use Modell wird pro Nutzung abgerechnet. Für jedes Mehrweg, dass über die Theke geht, wird eine Gebühr an den Gastronomen berechnet. Beim Pfandsystem bezahlt der Gastronom eine fixe, monatliche Nutzungspauschale und kann dann so viele Pfandbehältnisse wie er benötigt bestellen und gegen Pfand an die Gäste ausgeben. Betriebe mit Fokus auf das Am-Platz Geschäft fahren besser mit Pay-per-use. Gastronomen mit Schwerpunkt auf das Außer-Haus-Geschäft sollten das klassische Pfandmodell einmal durchrechnen.

Alleine das Angebot von Mehrwegverpackungslösungen in der Gastronomie sorgt aber noch nicht automatisch für Nachfrage bei den Gästen. Daher kommt der Gastronomie eine Mitverantwortung zu, das Gästeverhalten in Richtung Mehrwegverpackungen zu beeinflussen. Dies kann auf drei Wegen passieren.

1. Sichtbarkeit für Mehrwegverpackungen schaffen

Mehrwegverpackungen müssen gut sichtbar platziert werden und der Gast mit Aufstellern, Aufklebern, Postern oder digitalen Screens auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. So kann sich der Gast schon während er wartet mit der Mehrwegalternative vertraut machen. Auch Gastronomen, die wenig Platz für zusätzliche Aufsteller auf der Theke haben, können schon im Außenbereich mit Aufklebern an der Tür für die Mehrwegalternativen werben und sich als nachhaltiges Unternehmen positionieren, das sich Gedanken darüber macht, wo man Verpackungen einsparen kann. Denn Gäste achten immer mehr darauf, wer sich ambitioniert für nachhaltige Lösungen und Müllvermeidung einsetzt.

2. Preisvorteile für Mehrwegverpackungen anbieten

Ein weiterer wichtiger Hebel für die Nutzung von Mehrwegverpackungen ist der Preis, über den der Gastronom Anreize beim Gast schaffen kann. Eine Möglichkeit ist z.B. ein Preisnachlass für Speisen und Getränke im Mehrwegbecher oder der Mehrwegschale. Alternativ kann auch das Produkt in der Einwegverpackung teurer angeboten werden, damit die Hemmschwelle bei Gästen steigt, aus Bequemlichkeit zu Einweg zu greifen. Der konsequenteste Schritt ist der vollständige Verzicht auf Einweg und das Sortiment komplett auf Mehrwegverpackungen umzustellen. Wer Angst hat, seine Gäste zu sehr zu bevormunden, kann sich auf ein inzwischen tief verankertes Bewusstsein für Müllvermeidung in der Bevölkerung verlassen. Wer seinen Gästen weiterhin die Wahl zwischen Einweg und Mehrweg geben will, kann guten Gewissens Mehrkosten für Einweg verlangen.

3. Mitarbeiter für das Handling von Mehrweg schulen

Ein weiteres großes Thema ist die ausreichende Schulung von Mitarbeitern. Die beste Sichtbarkeit hilft nicht, wenn die Mitarbeiter nicht geschult sind, wie mit dem System umgegangen werden muss: Was muss im Kassensystem eingegeben werden? Was ist bei der Ausgabe oder bei der Rücknahme zu beachten? Auch die direkte Ansprache von Gästen auf die Mehrwegalternativen will gelernt sein. Wer geradeheraus fragt „Möchten Sie Mehrweg?“ wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach fünf Absagen die Motivation verlieren, Mehrwegverpackungen anzupreisen. Wer den Gast aber vor die Wahl stellt „Bevorzugen Sie Einweg oder Mehrweg“, hat ein besseres Erfolgserlebnis. Denn in der Praxis zeigt sich, dass auch Stammkunden mit der Neigung zu Einweg irgendwann mehr über die Mehrwegalternative wissen wollen. Und das ist genau die Chance, einen neuen Mehrwegkunden zu gewinnen.

Machen Mehrwegverpackungen mehr Aufwand?

Die Umstellung auf nachhaltigere Verhaltensweisen ist zunächst immer mit Mehraufwand verbunden. Eine Verpackung nach 10 Metern in die nächste Mülltonne zu entsorgen, mag für viele der einfachere Weg sein. Das gleiche gilt für die notwendigen Prozessumstellungen in einem Unternehmen. Deswegen achten alle Anbieter von Mehrwegverpackungslösungen auf ein einfaches Handling.

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Speaker

Lisa Henze

reCup GmbH

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